… machen wir Urlaub: hallo aus der Normandie.
Das Foto von mir hat Silke eben auf der Terrasse unserer Ferienwohnung aufgenommen – bei 32 °C … zum Glück – insbesondere für Willy, der seit gestern nur noch „platt“ ist – soll es ab morgen wieder abkühlen.
Zwar habe ich schon ein paar Blogbeiträge in Vorbereitung, aber da mir Johann Loferer kürzlich weitere Bilder seiner, wie ich finde, sehr schön beladenen Wagen geschickt hat, möchte ich einige davon heute gern als Anregungen für den Nachbau zeigen. Hinzu kommt, dass ein solcher Beitrag für mich relativ schnell erstellt ist – ganz anders als die Ladungen.
Die Torfballen auf dem Roco R 10 bestehen aus einem Hartschaumkern, der mit echtem zerkleinertem Torf beklebt wurde. Die hellen Querlatten bestehen aus Fäden, die schwarzen Bündelungen ebenso. Dazu wurden immer mehrere Ballen in Reihe gelegt und durchgehend mit Fäden beklebt bzw. danach gewickelt. Es sind übrigens lauter Einzelballen, 251 Stück. Die unsichtbaren Ballen natürlich ohne Bündelung. (Aufwand: mehr als 30 Arbeitsstunden). Als Vorbild diente ein Foto in Güterwagen Band 5. Zur fehlenden Ladungssicherung: Ein weiteres Bild hat Dr. Rudo von Cosel 1958 aufgenommen. Es zeigt, dass man bei der Torfverladung augenscheinlich keine aufwendige Ladungssicherung vorgenommen hat: jedenfalls ist auf dem Foto des SAAR R 10 40033 nichts davon zu erkennen.
Noch aufwendiger war der Bau der Roco Samms 710-Gruppe, beladen mit einem selbst gedrechselten Wasserverteilstück und zwei Wellen, ebenfalls selbstgebaut. Das Vorbild wurde vor langer Zeit im Eisenbahn-Kuriers gezeigt.
Ebenfalls „Massenfertigung“ erforderte der Brawa SSlma 44: insgesamt 420 Schwellen aus Buchenholz. Diese wiegen in 1:1 etwa 100 kg/Stück = 42 t, was der Lastgrenze des Wagens entspricht. Die sichtbaren Schwellen wurden auch an der Auflage für die Rippenplatte ausgenommen und jeweils fünf nebeneinander gebündelt.
Weiter geht es mit dem Piko PKP Pddk 31: Die Betonrohre wurden aus zweierlei Kunststoffrohren (10/12 mm) zusammengesetzt und nur mit Weinert Grundierung gespritzt und natürlich wieder mit Ladungssicherung versehen.
Und wieder nach einem konkreten Vorbild: der Res [3936] der DR, beladen mit Drahtrollen.
Das Trix-Modell ist mit 25 m Kupferlackdraht/Rolle – selbst gewickelt, gebündelt und lackiert – „fürchterlich schwer geworden“ … und damit gar nicht weit vom Vorbild entfernt: Es war nicht ungewöhnlich, dass sich mit Stahldraht beladenen Wagen leicht durchbogen, wie der im September 1995 in Hamburg-Waltershof fotografierte Res 677 [3936] 394 2 823.
Zum Schluss mein persönlicher Favorit, habe ich doch solche Wagen oft genug im Hamburger Hafen gesehen und fotografiert (und Johann Loferer hat sich an den Fotos in Güterwagen der DB AG von 2014 orientiert, so auch bei dem Fleischmann Rs 684): Die Kunststoffrohre wurden mit einer Muffe von einem dickeren Rohr versehen und lackiert, zur Verladung mit Zwischenhölzern und Keilen gesichert, gebündelt und niedergebunden. Das Vorbildfoto zeigt eine solche Wagengruppe im Mai 1997 im Hamburger Hafen am Reiherstieg.
Soweit für heute. Danke an Johann Loferer für den Modellbau, danke an Sie/Euch für die Aufmerksamkeit. Eventuelle Tippfehler sind der Temperatur und dem dritten Glas Wein geschuldet.
Und zum Schluss Willy bei der Arbeit (als es noch nicht so warm war): Irgendwo müssen doch hier die Knochen der Mönche vom Mont-Saint-Michel vergraben sein. Ein Schelm wer Böses dabei denkt – ich meine natürlich die Knochen der Essensreste … 🙂
Grüße, z.Zt. aus Honfleur
Stefan Carstens