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GP-Bremse oder vielleicht doch nicht?

Hallo aus Hamburg,

im Zusammenhang mit dem neuen Brawa-Modell kam bei DSO die Frage nach dem Widerspruch in den Anschriften beim KKds 55  358 001 auf. Der Wagen ist korrekt als KKds beschriftet, trägt aber wie sein Vorbild nur die Kennzeichnung für eine Güterzugbremse an den Wagenecken.

Dieser vermeintliche Widerspruch lässt sich aber mit dem Ablieferungsdatum des Wagens aufklären: Er wurde am 12.10.54 in Dienst gestellt.

1954 war die KE-Bremse aber noch in der Entwicklung. So bekamen z.B. alle 1953/54 gebauten Gmhs 53 und Glmhs 50 noch Hildebrand-Knorr-Bremsen (Hik-GP) und Omm 52 Hik-G. Erst 1954 erhielt die Knorr-Bremse mit Einheitswirkung (KE-GP bzw. KE-G) die internationale Zulassung und wurde dann ab 1955 serienmäßig  verbaut.

Das bedeutet: Der KKds 55 besaß bereits bei der Ablieferung – als einer der ersten Wagen überhaupt – eine vollständigen KE-Bremsanlage mit GP-Wechsel. Diese war aber noch nicht endgültig zugelassen, sodass sie vorerst im internationalen Verkehr als einfache Güterzugbremse galt.

Dementsprechend trug der in Bergheim/Erft beheimatete Wagen zwar schon seine endgültige Bauartbezeichnung und auch ein höchstes Ladegewicht S (44,0 t) war am Langträger angeschrieben, aber die Kennzeichnung der Bremsart an den Wagenecken änderte die DB erst nachträglich – vermutlich bereits bei der ersten Br2 nach etwa 15 Monaten.

Grüße aus Hamburg
Stefan Carstens