Moin aus dem hohen Norden,
passend zum Wetter hier soll dieser Beitrag mit einigen Bildern aus Franken garniert werden, mehr dazu weiter unten. Unmittelbar nach erscheinen dieser Broschüre erhielt ich einige Rückmeldungen, dass die Behauptung in Bayern gäbe es keine Kohlenreviere ja wohl nicht so ganz stimmen würde. Grundsätzlich richtig, aber was waren das für Kohlevorkommen?
Im Raum Wackersdorf gab es größere Braunkohlevorkommen, die von 1930 bis 1982 per Werksbahn zum Kohlekraftwerk Schwandorf befördert und dort verfeuert wurden. Danach war die Braunkohle in Wackersdorf erschöpft. Insgesamt wurden in Wackersdorf 185 Mio t Braunkohle gefördert. Zum Vergleich: Die Jahresförderung (!) im Rheinischen Revier lag zwischen 2013 und 2017 stets über 90 Mio t, im Lausitzer Revier über 60 Mio t.
Weiterhin wurde im Alpenvorlad u.a. in Penzberg und Peißenberg Pechkohle abgebaut, in Penzberg wurden z.B. von 1796 bis 1966 (170 Jahre) über 25 Mio t Kohle gefördert. Auch hier wieder ein Vergleich: Im Ruhrgebiet betrug die Steinkohle-Fördermenge im Jahr 1957 über 120 Mio t … Hinzu kommt, dass Pechkohle als Hartbraunkohle nur einen Heizwert von i.M. 5.300 kcal/kg hat (Steinkohle i.M. 7.500 kcal/kg) und wegen ihres hohen Anteils flüchtiger Bestandteile und des hohen Schwefelanteils für viele Verwendungszwecke nicht geeignet ist.
Also ja: Es gab auch in Bayern Kohlevorkommen, aber diese Kohle war weder für die industrielle Produktion noch für die Befeuerung von Lokomotiven geeignet.
Nun aber „passend zum Wetter“: noch einmal der bereits oben gezeigte Zug – der allerdings wenig mit dem Thema Kohle zu tun hatte.
Dasselbe galt auch für folgenden Ng.
Anders der Gag 69239, ein Kohlezug aus dem Ruhrgebiet zur Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg.
Ein weiteres Bild zeigt die Örtlichkeit aus anderer Perspektive etwa 200 m weiter westlich, diesmal mit einem Leerpark.
Und zum Abschluss ein Foto, dass ich in ähnlicher Form vor langer Zeit bei Drehscheibe online gezeigt hatte. Damals schrieb ich: „Nie zuvor – und auch nie wieder danach – habe ich eine dermaßen schwer arbeitende 50er erlebt.“
So, nachdem ich nun genug in der Vergangeheit geschwelgt habe: Wie geht es weiter?
Nächste Woche erscheint die zweite Broschüre über O-Wagen, mit 180 Seiten Umfang die dickste „Broschüre“ die ich – wieder mit der Unterstützung von Paul Scheller und vielen Modellbauern – je erstellt habe; man könnte sie auch als „Buch mit Softcover“ bezeichnen. Verlegt hat sie die Modellbahn Union.
Und dann? … Matthias Hempel, Paul Scheller und ich arbeiten intensiv an Güterwagen Band 10, auch hier kommen wieder soviele Informationen zusammen, dass die anfangs geplanten rund 200 Seiten bei weitem nicht ausreichen. Manche Kapitel sind bereits fertig und über 120 Seiten (incl. mehrerer Ausklappbögen) layoutet. Ich hoffe, dass ich noch vor Weihnachten näheres schreiben kann; erscheinen soll das Buch im Spätherbst 2024.
Schönen ersten Advent
und Grüße aus Hamburg
Stefan Carstens